Serienunfall auf Westautobahn

18.04.2010

Am 17.04.2010 nahm die Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt an einer von der Feuerwehr St.Georgen zusammen mit dem ASBÖ ausgearbeiteten Großübung teil.

Es wurde angenommen, daß der ins Schleudern gekommene Anhänger eines LKW einen Massenunfall ausgelöst hat. In der Folge waren durch unzureichenden Sicherheitsabstand und mangelnde Aufmerksamkeit der Lenker auf dem Autobahnabschnitt 18 PKW zusammengestoßen. Die Fahrbahn war mit Trümmern überzogen, die Fahrzeuge lagen zum Teil übereinander. In den PKW waren die Unfallopfer in verschiedensten Lagen eingeklemmt. Zusätzlich wurde durch die auf Österreichs Straßen allgegenwärtigen Schaulustigen ein weiterer Verkehrsunfall ausgelöst. Bei diesem Unfall begannen die Fahrzeuge zu brennen, die Insassen konnten sich befreien, erlitten jedoch teilweise schwere Brandverletzungen.

Die Unfallstelle wurde zunächst durch die Autobahnpolizei sowie die Straßenmeisterei abgesichert. Der Einsatzleiter der Feuerwehr St.Georgen forderte sofort fünf weitere Wehren an, um die umfangreiche Schadenslage rasch bearbeiten zu können. Der Befehl lautete, bis zur Durchführung einer Bergetriage (=Einteilung der Verletzten nach Dringlichkeit der Rettungsmaßnahmen) durch den Notarzt den Brandschutz zu errichten, die Rettungsgeräte in Stellung zu bringen und Zugangsöffnungen zu den Verletzten zu schaffen. In der Reihenfolge des Eintreffens erhielten die Feuerwehren die einzelnen Schadensstellen zugewiesen und nahmen die Arbeit auf. Wo eine notärztliche Begutachtung nicht rechtzeitig möglich war führten die Feuerwehrkräfte unverzüglich die Menschenrettung durch.

Die ersten eintreffenden Kräfte des ASBÖ lösten aufgrund der großen Anzahl an Verletzten Katastrophenalarm aus. Sofort wurde mit der Errichtung einer Sanitäts-Hilfsstelle begonnen, um die Verletzten in geregelter Art und Weise versorgen und für den Abtransport in die Krankenhäuser stabilisieren zu können.

Die Feuerwehr Wilhelmsburg wurde mit dem TLF-A 4000 zum Löschen des Fahrzeugbrandes eingeteilt. Dies wurde unter schwerem Atemschutz mit einem Mittelschaumrohr durchgeführt. Weiters wurden die Verletzen dieser Schadensstelle mit den im Fahrzeug mitgeführten Verbandmitteln erstversorgt und der Sanitätshilfsstelle zugeführt. Das KRF-S und das SRF wurden zur Menschenrettung aus den zusammengestoßenen PKW eingeteilt. Da eine Zufahrt nur bis zum letzten verunfallten PKW möglich war, wurden die Rettungsgeräte händisch zu den einzelnen Unfallfahrzeugen vorgetragen. Dort wurde in enger Zusammenarbeit mit den bereits eingesetzten Gruppen unverzüglich mit den Rettungsarbeiten begonnen. Weiters wurde im KDOF-A Wilhelmsburg die Einsatzleitung der Feuerwehren eingerichtet.

Bereits 50 Minuten nach dem Abruf der ersten Feuerwehr wurde die letzte der über 20 verletzten Personen zur Versorgung an den ASBÖ übergeben. Aufgrund der schnellen Abarbeitung der Lage und der bei allen Verletzten äußerst schonenden Rettung war die Übung aus Sicht der Feuerwehren als voller Erfolg zu werten. Die bei der Übungsbesprechung aufgezeigten minimalen Probleme in der Abstimmung zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst geben die Möglichkeit, aus der Übung zu lernen und künftig noch besser für die Sicherheit unserer Mitmenschen zu arbeiten.

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Eingesetzte Kräfte:

Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt mit KDOF-A, SRF, KRF-S, TLF-A 4000 und 18 Mitgliedern

Feuerwehr St.Georgen mit TLF-A 4000, LFA-B

Feuerwehr Ochsenburg mit RLF-A 2000, LF, VF

Feuerwehr Spratzern mit LF-B

Feuerwehr St.Pölten-Stadt mit RLF-Tunnel

Feuerwehr Ober-Grafendorf mit RLF-A 2000

Zusammen 65 Feuerwehrmitglieder

ASBÖ, diverse Gruppen aus Niederösterreich und Wien

Polizei mit 2 Fahrzeugen

ASFINAG mit 1 Fahrzeug