Großübung: Pflege- und Betreuungszentrum Wilhelmsburg

30.06.2025

Ein großangelegtes Übungsszenario sorgte am Montagabend für rege Einsatzaktivität rund um das Pflege- und Betreuungszentrum Wilhelmsburg: Unter der Leitung von OBI Rene Haas (Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt) und Niklas Pfeiffer (ASBÖ) fand eine koordinierte Großübung statt, bei der Feuerwehr, Rettung und Polizei ein realitätsnahes Brandereignis mit Menschenrettung trainierten.

Das Übungsszenario: Brand in der Lüftungszentrale

Simuliert wurde ein Brand in der Lüftungszentrale des Pflegezentrums, ausgelöst während Wartungsarbeiten durch zwei Techniker. Einer der Arbeiter konnte sich noch auf das Dach retten, während der zweite in einen Nebenraum flüchtete und dort tragischerweise erstickte. Dichte Rauchentwicklung drang in das oberste Stockwerk des Bewohnertrakts.

30 Statisten übernahmen die Rolle von hilfsbedürftigen Heimbewohnern. Um den regulären Betrieb des Pflegezentrums nicht zu beeinträchtigen, wurden sie auf dem Gang platziert – mit der Annahme, dass sie sich eigentlich bettlägerig in den Zimmern befänden.

Schnelles und koordiniertes Eingreifen der Einsatzkräfte

Nach Auslösung des Brandmelders wurde zunächst die Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt alarmiert. Der Gruppenkommandant des ersten Fahrzeuges (HLF1) verschaffte sich rasch einen Überblick über das Feuerwehrbedienfeld, unterstützt durch das Pflegepersonal aus dem zweiten Stock, das eine erste Lagemeldung übergab.

Daraufhin ließ der Einsatzleiter die Alarmstufe über die BAZ St. Pölten erhöhen. In der Folge wurden weitere Feuerwehren aus Ober-Grafendorf, Weinburg, St. Pölten-St. Georgen, St. Pölten-Ochsenburg und Rotheau nachalarmiert.

Zwei Atemschutztrupps der Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt begaben sich mit Löschleitungen ins zweite Obergeschoß: ein Trupp zur Brandbekämpfung in die Lüftungszentrale, der zweite zur Rettung der eingeschlossenen „Patienten“. Da der Schwerpunkt der Übung auf der Evakuierung lag, wurden die Einsatzfahrzeuge beim alten Altstoffsammelzentrum (ASZ) abgestellt, um möglichst viel Mannschaft für die Menschenrettung bereitzustellen.

Im obersten Stockwerk koordinierte ein Atemschutzüberwacher gemeinsam mit einem Bereichsleiter den Einsatz der zahlreichen Atemschutztrupps. Die geretteten Personen wurden zunächst aus dem verrauchten Bereich gebracht und im sicheren Abschnitt an Feuerwehrkräfte ohne Atemschutz übergeben. Von dort wurden sie zur vorgesehenen Sammelstelle im Innenhof bzw. südlich des Gebäudes gebracht.

Zwei Drehleitern waren auf der Ostseite (Traisenseite) positioniert und übernahmen die Menschenrettung vom Dach sowie von Balkonen.

Bilanz der Übung

Um exakt 20:00 Uhr konnte das Übungsende verkündet werden – alle Statisten wurden erfolgreich „gerettet“. Parallel wurde auch der Ablauf für eine Evakuierung in die nahegelegene Sporthalle geprobt – eine wichtige Maßnahme für den Ernstfall, in dem ein ganzer Brandabschnitt geräumt werden müsste.

Insgesamt waren 109 Mitglieder der Feuerwehr und 45 Personen der Rettungsdienste im Einsatz. Seitens der Rettung nahmen der ASBÖ Wilhelmsburg, ASBÖ St. Georgen sowie das Rote Kreuz Lilienfeld (inkl. Einsatzleiter und Notarzteinsatzfahrzeug) teil. Auch die Polizei Wilhelmsburg war mit vier Beamten vertreten.

Fazit

Die Großübung zeigte eindrucksvoll die Wichtigkeit regelmäßiger, realitätsnaher Trainings. Durch die enge Zusammenarbeit von Feuerwehr, Rettung, Polizei und Pflegepersonal konnte ein hochkoordiniertes Einsatzszenario erfolgreich bewältigt werden.

Großer Dank für die Zusammenarbeit

Ein besonderer Dank gilt dem Pflege- und Betreuungszentrum Wilhelmsburg, das diese realitätsnahe Großübung ermöglicht hat. Ebenso bedanken sich die Organisatoren bei allen teilnehmenden Blaulichtorganisationen für die hervorragende Zusammenarbeit und das gemeinsame Engagement im Dienste der Sicherheit. Ein Dank gilt auch allen Statisten, die sich für diese Übung Zeit genommen haben.