Arbeiten mit Greifzug

16.10.2023

Am Montag, den 16.Oktober wurde von HLM Dietmar Völk eine Übung zum Thema "Arbeiten mit dem Greifzug" ausgearbeitet. Übungsannahme war, dass ein Waldbesitzer in seinem Wald mit dem PKW eine Kontrollrunde fuhr. Plötzlich erlitt er einen Herzinfakt, kam mit seinem Fahrzeug von der Forststraße ab und rutschte über die Böschung runter bis der Wagen in einen Baum krachte. Mit voller Wucht wurde der Waldeigentümer aus dem Auto geschleudert. Da die Straße unterhalb des Fahrzeuges für die Übungsannahme durch einen Murenabgang blockiert war, konnte mit den Feuerwehrfahrzeugen nicht bis zum Unfallort zugefahren werden.

Die Übungsannahme sah eine Alarmierung nur mittels Koordinaten des Unfallortes, aber ohne Bezeichnung des Gebietes vor, wie es heute durch die automatischen Notrufeinrichtungen der modernen PKW durchaus vorkommt. Somit hatte Einsatzleiter LM Markus Kahry zunächst die Aufgabe überhaupt herauszufinden, wo sich der Einsatzort befindet und wie die Zufahrt sein könnte. Dieses erstes Problem wurde rasch gelöst und die Feuerwehr rückte mit KDOF-A, SRF, HLF1-W und HLF 3 zum Unfallort aus. An der nähstgelegenen befahrbaren Stelle wurde gehalten und der Einsatzleiter setze die Erkundung zur Fuß fort. Tatsächlich wurde das nur schwach beleuchtete Fahrzeug im völlig dunklen Wald rasch aufgefunden.

In der Folge konnten der Einsatzleiter und der Gruppenkommandant des Rüstfahrzeuges bei ihrer Erkundung sehr rasch den schwer verletzten Lenker auffinden. Nach einer kurzen Prüfung der Vitalfunktionen wurde der Lenker in die stabile Seitenlage gebracht und LM Kahry forderte über Funk einen Trupp mit Beleuchtungsmitteln, die Sanitätstasche und einer Trage an. Mittels der Schaufeltrage wurde der Lenker aufgenommen und in der Korbschleiftrage platziert. Mit der Trage wurde der Verletzte zur befahrbaren Straße getragen und dem Rettungsdienst übergeben.

Da nicht bekannt war, ob sich noch weitere Personen im Fahrzeug befunden hatten, ordnete der Einsatzleiter eine Personensuche mittels Wärmebildkamera, Drohnen und Suchhunden an. Nach einiger Zeit konnte die fiktiv anwesende Polizei mitteilen, dass es keine weitere Personen im Fahrzeug gegeben hatte.

Währenddessen berieten sich die anwesenden Gruppenkommandanten und der Einsatzleiter über die Vorgehensweise zur Bergung des Fahrzeuges. Um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten, wurde von den Mitgliedern verschiedene Fluter und Leuchtmittel aufgestellt und ein Geländer über die Böschung mit einer Arbeitsleine geschaffen.

Unter Zuhilfenahme des Greifzugs wurde das Fahrzeug erst hinauf gezogen und richtig positioniert, um es anschließend den Hang hinunterzuziehen. Der Wagen wurde dabei ständig mittels Spanngurten gesichert, um ein plötzliches Abrutschen zu verhindern. Als der PKW mit der Motorhaube im Graben des Forstweges aufsaß, wurde der Greifzug auf einer anderen Stelle platziert, um das Fahrzeug auf den Forstweg zu bringen. Anschließend wurde das Auto auf die befahrbare Straße geschoben.

Nach fast 3 Stunden konnte die Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt wieder in das Feuerwehrhaus einrücken und die Einsatzbereitschaft wieder herstellen.